Mein Gedicht über die Pandemie. Bestimmend in diesem Text sind die Gestaltungsprinzipien Reduktion und Abstraktion durch Einfachheit.
pandemia
auf den gehsteigen
sitzt die einsamkeit,
auf den treppen
und in den cafés.
nur der himmel ist noch gleich,
die marktbuden stehen verlassen,
die straßen unbelebt
und ganze städte menschenleer.
deine worte löchern
im kopf und im ohr,
der liebe zum leben,
weicht tief innen leere.
das fernsehen zeigt,
politikerreden, erlässe,
virologen als priester,
sowie kurven und schwankungen.
zu süß schmecken die alten,
noch unbedachten tage.
dort soll es wieder hin,
statt neu zu beginnen.
ob grausam oder gerecht,
die natur lässt keine wahl,
obwohl, wie schnell sind wir
die not schon wieder gewohnt!
es ist, wie es ist –,
so zerbrechlich scheint
unser leben mit einmal,
und viel zerbrechlicher,
als wir je dachten!